Die unterschiedlichen Rinderrassen und ihre Merkmale
Der Ursprung unserer Milchkühe reicht weit zurück. So stammt das heutige Rind vom Auerochsen ab, der damals eine beträchtliche Schulterhöhe von 2 m erreicht hat. Vor 10.000 Jahren begann der Mensch dann die Rinder als Nutztiere zu halten, um sich mit Milch und Fleisch zu versorgen.
Inzwischen gibt es weltweit rund 450 verschiedene Rinderrassen.
In Südtirol fühlen sich diese Rinderrassen besonders heimisch:
Das Braunvieh findet man wegen der guten Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Bedingungen und der sehr hohen Milchleistung auf der ganzen Welt.
Das Original Braunvieh ist eine Zweinutzungsrasse. Starke Glieder und Klauen ermöglichen eine Futtersuche in schwierigem Gelände, weshalb Rinder der Rasse Original Braunvieh für die Haltung in Berggebieten sehr gut geeignet sind.
Das Fleckvieh, auch Simmentaler genannt, ist weltweit verbreitet. Es passt sich an die unterschiedlichsten Voraussetzungen an und wird sowohl zur spezialisierten Milchproduktion als auch in der Mutterkuhhaltung erfolgreich eingesetzt.
Das Grauvieh gehört zu den autochthonen Rinderrassen Südtirols. Es zeichnet sich durch seine robuste Natur sowie unkomplizierte Haltung aus und ist für das Leben in den Bergregionen wie geschaffen.
Das Pinzgauerrind gilt als robust, widerstandsfähig und trittsicher auf alpinen Weiden und macht es somit zu einer geschätzten Bergrinderrasse.
Die Pustertaler Sprinzen mit ihrem schwarz gesprenkelten Fell gehören zu den autochthonen Rinderrassen Südtirols. Im Faschismus wäre die Rasse fast ausgestorben, heute sorgen immer mehr heimische Züchter mit großer Leidenschaft für ihre Erhaltung. Die Pustertaler Sprinzen sind bemerkenswert ruhige und nervenstarke Tiere, die sich auch in extremen Berggebieten sicher bewegen.
Die Schwarzbunte, oder auch Holsteinrasse genannt, ist die weltweit am stärksten verbreitete Rinderrasse. Sie gehört zu den spezialisierten Milchrassen und hat hohe Ansprüche an Fütterung und Haltung.
Die Jerseyrasse ist das kleinste heimische Milchrind. Es wird "nur" zwischen 400 und 450 kg schwer. Die Farbe des Fells reicht von gelbbraun über hellrot und cremefarben bis hin zu fast schwarz. Ihre Milch weist einen besonders hohen Fettgehalt auf.
Wenn du also bei deinem nächsten Wanderausflug an weidenden Rindern vorbeikommst, versuch‘ doch ihre Rasse zu bestimmen. Das fällt dir nun bestimmt leichter. Eines aber beachte bitte: Weidetiere sind keine Haustiere. Halte Abstand und begegne den Tieren mit Respekt.