Aktuelle Informationen rund um die Milch
Brigitte Baur Kahn ist unsere Bäuerin des Jahres 2021
Den Naschthof auf 1.660 m Meereshöhe im Weiler Kandellen bei Toblach führt Brigitte in vierter Generation. Sie und ihre Stiefschwester haben schon von Kindesbeinen an gelernt, was an einem Bergbauernhof alles anfällt. Holzarbeiten, Motoren schmieren, die Seilwinde bedienen. „Wir mussten mithelfen, es ging nicht anders. Aber wir haben es auch gerne getan“, so die 44-jährige Bäuerin und Mutter von zwei Kindern, die erst kürzlich von der Südtiroler Bäuerinnenorganisation zur Bäuerin des Jahres 2021 gewählt wurde. Eine Auszeichnung, die sie als tatkräftige Bäuerin ehrt. „Brigitte ist mutig, weitsichtig, heimatverbunden. Eine Frau, die anpackt, die ihren Hof leitet – mit viel Freude, weil Bäuerin sein für sie das schönste ist“, hieß es in der Laudatio.
Trotz ihrer regen Vereinstätigkeit stehen bei Brigitte ihre Familie und ihre Tiere an erster Stelle. Die Milchbäuerin kümmert sich mit ihrem Mann um die Pflege ihrer liebgewonnen Pinzgauer – eine Kuhrasse, die in Südtirol nur mehr selten anzutreffen ist. Von Hochleistungskühen hält sie nichts. „Wenn eine Kuh pro Tag an die 20 bis 30 Liter Milch gibt, dann habe ich eine gute im Stall“, meint sie lachend. Für Brigitte ist das Wohl der Kühe das Wichtigste und zu den gutmütigen, rotbraun-gefleckten Tieren hegt sie eine innige Beziehung.
Die Milchwirtschaft ist aber nicht die einzige Einkommensquelle der Bauernfamilie: Auf dem Naschthof übernachten auch Gäste. Den Nebenerwerb „Urlaub auf dem Bauernhof“ hat sie sich Brigitte zusammen mit ihrem Mann Reinhard aufgebaut. Er stammt von einem Bauernhof im Gsieser Tal; im Sommer kocht er für die hauseigenen Gäste, im Winter arbeitet er als Koch im Tal. Wenn die Heuarbeit ansteht, packt Reinhard auch draußen mit an. Die Arbeit auf den steilen Wiesen ist sehr mühevoll und intensiv. „Ich bin froh, dass ich einen starken Mann an meiner Seite habe, der mit mir diesen Hof weiterführt“, weiß die Bäuerin des Jahres ihren Partner zu schätzen.
Es ist diese Liebe und Freude zur Natur, zu Landwirtschaft und zur bäuerlichen Kultur, die Brigitte zu einer verdienten Botschafterin ihres Standes machen. Die beiden Kinder, die jetzt schon fleißig auf dem Naschthof mithelfen, kommen ganz nach ihr. „Unsere Mutter zeigt uns, wie man mit den Tieren umgeht und wie man Dinge verbessern kann – Spaß bei der Sache gehört natürlich dazu“, sind sich Sara und Simon einig.