Aktuelle Informationen rund um die Milch
Grüne Berge, saftige Almen, klares Blau, das vom Himmel strahlt: Die Schönheit der Natur Südtirols ist einzigartig – und schützenswert. Darum geben wir in der Südtiroler Land- und Milchwirtschaft unser Bestes, um nachhaltig zu handeln und zu wirtschaften, so dass auch nachkommende Generationen gut und mit ausreichend Ressourcen leben können. Nachhaltigkeit meint dabei nicht nur den Schutz der Umwelt, sondern bezieht sich gleichermaßen auch auf die Ökonomie und das Soziale.
Durch zahlreiche Maßnahmen, Strukturen und Traditionen ist es uns in der Südtiroler Milchwirtschaft möglich, die Nachhaltigkeit in Südtirol voranzutreiben. Im Mittelpunkt steht dabei das Tierwohl und damit
gesunde und leistungsfähige Tiere, durch die Herstellung qualitativ hochwertiger Milch garantiert werden kann. Um die Tiergesundheit langfristig zu sichern und zu optimieren, wurden im Rahmen des
Projekts ‚Tierwohl Südtirol‘ im Zeitraum von 2021 bis 2023 alle Mitgliedbetriebe der
Südtiroler Milchhöfe besucht und von
Expertinnen und Experten mittels eines Fragebogens bewertet und beraten. Dabei lag der Fokus auf den Bereichen der Biosicherheit (z.B. Schädlingsbekämpfung), des Betriebsmanagements (z.B. Fütterung), der Betriebsstruktur (z.B. Haltungsbedingungen), der Tierwohlindikatoren (z.B. Körperkondition der Tiere) und der großen Gefahren (z.B. Wasserqualität).
Die Auswertung der Fragebögen ergab,
dass Südtirols Milchviehbetriebe bereits viele Bemühungen zum Tierwohl leisten. Durch die kleinen Betriebsgrößen mit durchschnittlich 15 Kühen und 8 Jungtieren pro Betrieb – die übrigens alle einen eigenen Namen haben, die häufigsten sind Alma und Gabi – und das familiäre Umfeld, resultiert die
Einzeltierbetreuung als sehr gut. Das Jungvieh ist den ganzen Sommer lang auf Südtirols Almen und sorgt dort für den Fortbestand der Wiesen und Weiden und fördert so dessen Biodiversität.
Das Ziel unsere Bäuerinnen und Bauern ist es, laufend Verbesserungen vorzunehmen und das Tierwohl stets zu optimieren.
Aber auch andere Bereiche der Südtiroler Milchwirtschaft sind geprägt von Nachhaltigkeitsaspekten:
Artenvielfalt
Die Almen, auf denen das Vieh grast, sind geprägt von Pflanzenreichtum. Auf den bewirtschafteten Magerwiesen der Südtiroler Milchbäuerinnen und –bauern wachsen bis zu 80 verschiedenen Pflanzenarten, auf den Bergwiesen bis zu 50 verschiedene, darunter Arnika und Margeriten. Auf den bewirtschafteten Grünflächen sind auch Hecken und Bäume, Teiche und Tümpel zu finden, die das Landschaftsbild Südtirols prägen. Genauso wie der Anblick, der Kühe: In Südtirol werden auch einige vom Aussterben bedrohte Rassen gehalten wie das Grauvieh, die Pinzgauer und die Pustertaler Sprinzen.
Familie
Mehr als ein Drittel aller Südtiroler Bauernhöfe sind Erbhöfe, also solche, die seit mindestens 200 Jahren in direkter Erbfolge am geschlossenen Hof festgehalten haben. Hier hat jedes Familienmitglied seine Aufgabe, jede und jeder arbeitet mit, wenn es darum geht, den Betrieb an 365 Tagen im Jahr aufrechtzuerhalten: Kinder, Eltern und Großeltern. Durch diesen familiären Zusammenhalt, in dem die große Stärke der Südtiroler Berglandwirtschaft liegt, beschäftigen nur 5% der Betriebe saisonale Fremdarbeitskräfte.
Grüne Energie
Südtirols Bäuerinnen und -bauern erzeugen nicht nur Milch, sondern nutzen auch erneuerbare Energien. So wird mittlerweile auf einem Drittel der Höfe grüne Energie gewonnen, über 300 Betriebe sind Mitglieder einer Biogasanlage. Mehr als 30% der Betriebe betreiben zudem aktiv Forstwirtschaft und sorgen dafür, dass die – für ein gebirgiges Land wie Südtirol unabdingbare – Schutzfunktion des Waldes erhalten bleibt.
Zusätzliche Nachhaltigkeitsthemen werden im Rahmen der Leuchtturmprojekte des Südtiroler Bauernbundes vorangetrieben. Diese wurden in einem intensiven Austausch mit den Akteurinnen und Akteuren der Südtiroler Landwirtschaft erarbeitet. Die acht Leuchttürme bündeln die Anstrengungen der Bäuerinnen und Bauern für eine nachhaltige Entwicklung der Südtiroler Landwirtschaft und behandeln unterschiedliche Nachhaltigkeitsthemen wie z.B. den CO2-Fußabdruck, die Biodiversität, soziale Nachhaltigkeit und die Entwicklung eines Klimarechners.
Wenn du mehr über Nachhaltigkeit in der Südtiroler Milchwirtschaft erfahren möchtest – über die bäuerliche Kulturlandschaft, das Ehrenamt, gentechnikfreies Futter – dann wirf einen Blick in den Artikel ‚Nachhaltiges Milchwissen‘ oder in unseren Nachhaltigkeitsbericht.