31.05.2021
Milchbauer sein in der heutigen Zeit

Aktuelle Informationen rund um die Milch

 

Ein Blick hinter die Kulissen eines wichtigen Berufes

Südtirols Milchbauern widmen sich jeden Tag des Jahres leidenschaftlich und hingebungsvoll dem Wohl ihrer Tiere und der Führung ihres Bauernhofes, der sich meist in Familienbesitz befindet. Die Milch, die nur von Kühen stammt, deren Futter ausschließlich aus frischem Gras, Heu und ein wenig Getreide besteht, zeichnet sich nicht nur durch ihren natürlichen Geschmack aus, sondern ihre Produktion fördert zudem die Pflege der Kulturlandschaft in Südtirol.  

 

Matthias Rier vom Marmsoler-Hof in Kastelruth und Georg Stauder vom Oberputzerhof im Sarntal beweisen, dass die Qualität der Milch, das Ergebnis täglicher Arbeit und der guten Zusammenarbeit mit den Milchhöfen ist. Die Milchbauern von heute wurzeln in alten Traditionen blicken dabei immer in die Zukunft. Ihre Geschichten und Anekdoten aus dem Alltag geben einen persönlichen Einblick in das Leben eines Milchbauern im Jahre 2021.

  

Milchbauern leben im engen Einklang mit der Natur

 

Wie sieht der Tagesablauf eines Milchbauern aus?

Der Wecker klingelt um 5 Uhr morgens. Wir gehen in den Stall, striegeln, melken, tränken und füttern die Kälber und Kühe. Um 6:30 Uhr frühstücken wir und liefern dann die Milch zu den Milchhöfen. Bis 19 Uhr sind wir mit der zweiten Fütterung der Tiere, anfallenden Arbeiten im Stall und auf dem Hof beschäftigt.

 

Wie ist die Beziehung zu den Kühen?

Für uns sind die Tiere ein Teil der Familie und als solche erhalten sie jegliche Pflege und Hingabe, die sie für ihr Wohlbefinden benötigen. Wir geben jedem Tier einen Namen, sobald es geboren ist, und wir lernen den Charakter und die Bedürfnisse aller Tiere kennen. So erkennen wir jedes Tier an seiner Stimme, wenn es nach einem langen Sommer von der Weide wieder zurück auf den Hof kommt, und wir versäumen es nie, die Kühe während des Melkens ein bisschen zu streicheln.  

 

Lässt sich die Arbeit mit der Familie gut vereinbaren?

Alles ist zu schaffen, solange es zwischen allen Familienmitgliedern Solidarität und Zusammenhalt gibt. Geboren und aufgewachsen im Rhythmus der Natur ist es relativ einfach, Arbeit und Familie zu vereinbaren. Wir wissen nicht, was Feiertage oder Sonntage sind, aber das Leben und Arbeiten auf dem Bauernhof ist für uns eine Leidenschaft, keine lästige Pflicht.

 

Welche Zukunft sehen Sie für die Bauernhöfe in Südtirol?

Mitglied einer Genossenschaft zu sein, sichert unsere Zukunft, denn gemeinsam können wir Ideen und Maßnahmen für eine nachhaltige Landwirtschaft, hochwertige Futtermittel und erstklassige Milch anstoßen und entwickeln. Außerdem ist es wichtig, dem Endverbraucher immer wieder bewusst zu machen, was es bedeutet, Qualitäts-Milch zu wählen. Unser Erbe ist in guten Händen: Unsere Kinder werden den Hof übernehmen, wie wir ihn schon von unseren Eltern übernommen haben.